der Wald

„der Wald“, 2016
Videoinstallation, sw, 03:26 min., Sound: Dagmar Aigner

Wald
Die von Doris Würgert mit der Handykamera gefilmte Sequenz „Der Wald“ deutet realistische Authentizität an und führt uns doch in ein traumhaftes Dämmerlicht; sie setzt uns durch die Installation einer Guckkastenbühne in eine sichere Distanz und schiebt uns zugleich in ein verwirrendes Dickicht von Bäumen, das uns jede Orientierung verlieren lässt. Sie spielt mit Motiven des Sehnsuchtsortes Wald und zugleich mit seinen zutiefst verstörenden unheimlichen Konnotationen. Die Tonspur tut es dem gleich: Ein ebenso melancholisches wie düster raunendes Rezitativ gibt auf Englisch und Deutsch eine Passage aus dem Gedicht „Stopping by Woods on a Snowy Evening“ von Robert Frost wieder:

The woods are lovely, dark and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.

Das alles versetzt uns in einen Zustand, als ob wir unseren eigenen Traum beobachten würden, ein Zustand, wie er sich in der somnambulen Spanne zwischen Schlaf und Erwachen manchmal einstellt.